Landsmannschaft der Donauschwaben in Baden-Württemberg

Aktuelles

Ausschreibung des Donauschwäbischen Kulturpreises 2025 des Landes Baden-Württemberg

Mittwoch, 5. März 2025

Minister Thomas Strobl gibt den Startschuss für Bewerbungen zum Donauschwäbischen Kulturpreis:

Im Jahr 2025 wird der Preis für den Bereich der Kulturvermittlung in Literatur, Musik, Bildender Kunst, Darstellender Kunst und Medien ausgeschrieben. Ausgezeichnet wird das Werk und Wirken von Personen, die Kultur schaffen oder vermitteln und so die donauschwäbische Kultur bis heute im In- und Ausland lebendig halten.

„Mit der Ausschreibung rücken wir erneut die Kultur und die Geschichte der Donauschwaben ins Rampenlicht. Ihre Kultur und Geschichte ist Teil unserer Landesgeschichte, auf die wir sehr stolz sind. Als Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler ist es mir daher ein besonderes Anliegen, erneut Menschen auszuzeichnen, die Kultur schaffen und vermitteln und sich damit um diesen wertvollen Teil unserer gemeinsamen europäischen Geschichte verdient machen“, sagte der Stv. Ministerpräsident, Innenminister und Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler Thomas Strobl am heutigen Mittwoch (5. März 2025) in Stuttgart.

 

Der Donauschwäbische Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg wird in einem zweijährigen Turnus für herausragende Leistungen auf kulturellem Gebiet verliehen. In diesem Jahr wird der Preis für den Bereich Kulturvermittlung (Literatur – Musik – Darstellende Kunst – Bildende Kunst – Medien) ausgelobt. Neben einem mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis werden zwei Förderpreise in Höhe von jeweils 2.500 Euro an jüngere Personen vergeben, die erfolgreich Kultur schaffen oder vermitteln. Bewerben können sich Personen, deren Werk Bezüge zur donauschwäbischen Kultur hat, sowie Einrichtungen und Initiativen, die kulturelle Angebote zur Geschichte und Kultur der Donauschwaben präsentieren. Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2025.

Der Donauraum ist eine Region im Südosten Europas, die über Jahrhunderte davon profitierte, dass deutschstämmige Siedler dort lebten und maßgeblich zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung beitrugen. In den heutigen Ländern Rumänien, Ungarn, Serbien und Kroatien konnte die deutsche Minderheit über Generationen hinweg ihre Traditionen und ihre Sprache pflegen. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs flüchteten viele von ihnen nach Südwestdeutschland oder kamen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Aussiedler hierher. Eine aktive Förderung ihrer Kultur ist somit eine wichtige Aufgabe, der sich das Land Baden-Württemberg besonders verpflichtet fühlt.

Ausführliche Informationen zum Vergabeverfahren sind auf den Internetseiten des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg eingestellt Kulturpreise – Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg. Weitere Auskünfte erteilt das Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg (0711/66951-14).

Auf nach Ulm - Spurensuche der jungen Generation

Ende Januar 2025 machten sich Mitglieder der Tanz- und Trachtengruppen aus Mosbach, Reutlingen und Gomaringen auf den Weg nach Ulm um einen gemeinsamen Tag in der historischen Stadt der Donauschwaben zu verbringen.

Als Vorbereitung auf das Landesjugendseminar der Donauschwaben in Baden-Württemberg wurde Frau Henrike Hampe, vom Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm kontaktiert, mit den Gruppen über die donau-schwäbischen Trachten zu sprechen. Leider konnte man sich nicht auf das Jugendseminar einigen, jedoch hat Frau Hampe die Trachtengruppen nach Ulm eingeladen. Dies nahm der Landesverband der Donauschwaben in Baden-Württemberg zum Anlass, die Tanz- und Trachtengruppen zu einem Tagesausflug einzuladen, als Dankeschön für die Treue und gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren.

Der Tag begann um 11 Uhr mit einer Kuratoren Führung mit Frau Hampe durch die Sonderausstellung „Schwerer Stoff – Frauen Trachten Lebensgeschichten“. In Ihrer Ausstellung, hat Frau Hampe, die schönsten und auch bewegendsten Stücke, aus dem 12.000 Stück umfassenden Fundus des Donauschwäbischen Zentralmuseums zusammengetragen. 
Die Ausstellung erzählt nicht nur von Kleidung, sondern auch die Lebens- und Leidensgeschichten von donauschwäbischen Mädchen und Frauen. 

150 Jahre Geschichte lassen sich dort in der Ausstellung finden und erzählen den Unterschied zwischen Kleidung und Gewand, „herrisch“ und „baurisch“. Obwohl die Teilnehmer alles erfahrene Trachtenträger sind, konnten sie dennoch viel aus der Führung mitnehmen. Das mit „Schwerer Stoff“ nicht nur das Gewicht der Kleidungsstücke gemeint ist, sondern auch die schweren Lebensgeschichten, der dazugehörigen Frauen, erfuhren die 20 Teilnehmer im Alter von Mitte 20 bis Mitte 70. Während das stärken der Röcke, das lange stehen bei warmen Temperaturen und das Farbschema dem entsprechenden Lebensabschnitt angepasst wird, nichts neues für die Trachtenträger war, kam doch der Begriff der „Volksdeutschen“ und ihrer Einheitstracht bei dem ein oder anderen auf nicht bekanntes Terrain.

Nach 90 Minuten und vielen Eindrücken später, verabschiedete sich die Gruppe von Frau Hampe, um anschießend die beiden Dauerausstellungen „Donau. Flußgeschichten“ und „Donauschwaben. Aufbruch und Begegnung“ selbst zu erkunden. Auch hier war wieder einiges geboten, manche waren zum ersten Mal da und konnten gar nicht so viel aufsaugen, wie sie zu sehen bekommen haben. Andere wiederum, kannten das DZM noch nicht nach dem Umbau und waren begeistert, was alles verändert wurde.

Nach insgesamt vier Stunden im DZM und einem kurzen Mittagsimbiss, wurden die Teilnehmer dann von Hans Supritz, Vorsitzenden des Landesverband Baden-Württemberg, am Donauschaben Ufer in Ulm erwartet. Bei Sonnenschein und schon fast Frühlingshaften Temperaturen, erzählte Hans Supritz die Geschichte der Gedenktafeln an der Stadtmauer, wie das Ahnenauswandererdenkmal entstanden ist, wo die Vorfahren der Donauschwaben einst auf die Ulmer Schachteln gegangen sind um ihre Reise anzutreten. Es wurde darüber gesprochen, was Ulm heute noch für eine Bedeutung hat, warum das Haus der Donauschwaben in Sindelfingen steht und das alle zwei Jahre die Heimattage der Banater Schwaben mit einem großen Festzug stattfinden. Auch das Donaufest wurde angesprochen, bei dem sich die Donauschwäbische Trachtengruppe Ulm beteiligt.

Danach ging es für die Teilnehmer weiter zum Ulmer Münster, wo bereits Stadtführer Jörg Zenker auf die Teilnehmer gewartet hat. Jörg arbeitet nicht nur als Stadtführer, sondern auch im Donauschwäbischen Zentralmuseum, wo er die Schauspielführungen leitet. Außerdem hat er über viele Jahre die Kinder und Jugendseminar der Donauschwaben auf Landes- und Bundesebene begleitet und den Teilnehmern die Kultur der Donauschwaben näher gebracht. Diesmal ging es aber nicht um die Donauschwaben, sondern um die Süßen Ecken der Stadt. Mit seiner neuen Stadtführung „Ulm Sweet Ulm“ hat Jörg die Teilnehmer in die Geschichte der Chocolatiers der Stadt Ulm eingeführt. Gleich zu Beginn mit dem ehemaligen Café Tröglen begann die Geschichte und führte durch die Altstadt. Und was natürlich nicht fehlen darf, sind die ganzen Leckereien zu probieren, die den Teilnehmern vorgestellt wurden. Neben Marzipan, Ulmer Zuckerbrot und dem Rosebottle Likör, gehört auch Lakritze und Wiebele zu den Dingen, die verkostet wurden. Leider mussten wir jedoch feststellen, dass es sich um eine aussterbende Tradition handelt. Die meisten Traditionsgeschäfte mussten ihre Betriebe einstellen und so konnten wir auch in Ulm das Aussterben der Innenstädte sehen.

Um den Tag abzuschließen, machten sich die Gruppen dann am Abend auf den Weg ins Fort Albeck, dem Vereinsheim der Donauschwaben in Ulm. Dort wartete die Trachtengruppe Ulm, unter der Leitung von Ulrike Schiebli auf die Teilnehmer. Kaum betrat man den Innenhof des Forts, empfang einen auch schon der herrliche Duft von gutem Essen. Denn die Ulmer Tanzgruppe hatte zum Abschluss festlich aufgetischt für die Teilnehmer. Neben Schweinebraten mit Spätzle und verschiedenen Salaten, gab es auch noch ein großes Nachtischbuffet. Bis in den Abend hinein hat man alte Freundschaften aufleben lassen, sich neu kennengelernt und die Vereinsräume der Donauschwaben erkundet. Auch der Nachwuchs war mit 8 krabbelnden und laufenden Kinder vertreten.

Abschließend ist dem Donauschwäbischen Zentralmuseum mit Frau Hampe zu danken, die durch die Ausstellung geführt hat und uns eingeladen hat. Dem Landesverband Baden-Württemberg, der die Kosten für diesen Tag übernommen hat, Jörg Zenker für seine fröhliche Art bei der süßen Stadtführung und den Donauschwaben Ulm, dass man sich immer gleich wie zu Hause fühlt.

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